NA 022

DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE

Technische Spezifikation Entwurf [ZURÜCKGEZOGEN]

DIN IEC/TS 62913-1 ; DIN SPEC 42913-1:2016-06
Generische Anforderungen an Intelligente Elektrizitätsversorgungssysteme (Smart Grids) - Anwendung der Anwendungsfallmethodik speziell auf die Festlegung von generischen Anforderungen an Smart Grids nach dem IEC-Systemansatz (IEC SYCSMARTENERGY/13/CD:2015)

Titel (englisch)

Generic smart grid requirements - Specific application of the use case methodology for defining generic smart grid requirements according to the IEC system approach (IEC SYCSMARTENERGY/13/CD:2015)

Verfahren

Vornorm

Einführungsbeitrag

Die in IEC 62913 festgelegten Generischen Anforderungen an intelligente Stromversorgungssysteme (im Folgenden kurz als Smart Grids bezeichnet) werden benötigt, um der Entscheidung 2 der SG 3, die vom SMB bei dessen Treffen im Februar 2010 getroffen wurde (SMB/4204/DL, Entscheidung 137/10), nachzukommen, nach der die Notwendigkeit besteht, sämtliche Funktions- und Systemanforderungen für alle Anwendungen an Smart Grids zu beschreiben. Die IEC-Roadmap zur Normung von Smart Grids enthält die Aussage, dass der "Normungsprozess einen formalen Weg zwischen der Anwendung, wie von Smart-Grid-(Interessenvertretern) "gefordert", und den Normen selbst, das heißt einen "Top-down"-Prozess" aufzeigen sollte, während gleichzeitig festgestellt wird, dass dieser aus verschiedensten Gründen häufig nicht umgesetzt wurde. Die Folge davon ist, dass einige Normen einander widersprechende Festlegungen enthalten. Der Zweck des Systemansatzes der IEC ist, die Interoperabilität zwischen intelligenten Elektrizitätsversorgungssystemen sicherzustellen und zu verbessern. Dieser Ansatz basiert auf den vom Markt zum Ausdruck gebrachten betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten. Der Hauptzweck der Erfassung und des Teilens generischer Anforderungen an Smart Grids ist, eine Grundlage für die zukünftige Normungsarbeit zu schaffen, deren Ergebnis Normen sind, die den Einsatz von Anwendungen an Smart Grids sicherstellen und erleichtern. WG 6 wurde eingerichtet, um die aus den Bedürfnissen des Marktes abgeleiteten Anforderungen an Smart Grids mit Hilfe eines genormten, auf Anwendungsfällen basierenden Ansatzes zu erfassen. Teil 1 von IEC 62913 beschreibt die Anwendung der Anwendungsfallmethodik speziell auf den Fachbereich Smart Grids, während die Arbeitsergebnisse zu IEC 62913-2 die Smart-Grid-Anwendungsfälle beschreiben und die damit verbundenen Anforderungen an Smart Grids erfassen. Diese anhand der formellen Methodik ausgedrückten Anforderungen müssen dann Eingang in die von den anderen Technischen Komitees zu erbringenden Arbeiten finden, um sicherzustellen, dass die technischen Normen unter Berücksichtigung der Erfordernisse und Prioritäten des Smart-Grid-Marktes entwickelt werden. Auf diese Weise wird wiederum sichergestellt, dass wir eher früher als später zu Interoperabilität zwischen Smart-Grid-Systemen gelangen und dadurch die Gesamtkosten begrenzen. Interoperabilität erfordert jedoch mehr als nur angepasste Datenmodelle. Interoperabilität erfordert Profile, die ihrerseits eng mit speziellen Anwendungsfällen und den dazugehörigen Anforderungen verknüpft sind. Diese Profile und Anwendungsfälle sind die grundlegenden Eingaben für Zertifizierungsprüfungen (oder Konformitätsprüfungen), die letztlich garantieren, dass Interoperabilität erreicht wird. Innerhalb des TC 8 wurden Arbeiten geleistet, um die bestehende IEC/PAS 62559 IntelliGrid Methodology for Developing Requirements for Energy Systems zu aktualisieren, die Prozesse festzulegen und ein gemeinsames Anwendungsfallmanagement-Repository zu organisieren mit dem Ziel, Anwendungsfälle innerhalb der IEC auf einer gemeinsamen gemeinschaftlichen Plattform zu sammeln. Im Rahmen dieser Arbeiten wurden in Teil 2 von IEC 62559 die Gliederung einer Anwendungsfallvorlage, eine Akteurliste und eine Anforderungsliste festgelegt. Der generische Anwendungsfall ist darin wie folgt definiert: Anwendungsfall für die Normung, der weitgehend akzeptiert ist und gewöhnlich verschiedene individuelle Anwendungsfälle sammelt und harmonisiert, ohne dabei auf einem Projekt oder einer technologiespezifischen Lösung zu basieren. WG 6 erhielt den Auftrag, unter Nutzung dieser Elemente der Anwendungsfallmethodik als Eingaben eine begrenzte Anzahl von generischen Anwendungsfällen für Anwendungen an Smart Grids auszuwählen und diese in der IEC 62913 zu veröffentlichen. Diese Arbeit baut, namentlich innerhalb der IEC, sofern verfügbar, auf bestehende Anwendungsfälle auf und wird in Zusammenarbeit mit den Experten der zuständigen TCs ausgeführt. IEC 62913 stellt daher generische Anwendungsfälle zur Verfügung, die eine umfassende Liste von funktionalen und nicht-funktionalen Anforderungen an Anwendungen an Smart Grids zusammenfassen. Die Definitionen der Rollen und der beteiligten Akteure werden in Teil 1 der Normenreihe IEC 62913 zusammengefasst. Auf diese Weise wird ein in sich widerspruchsfreies und unmittelbar anwendbares Rahmenwerk für alle Interessenvertreter des Elektrizitätsversorgungssystems und deren Smart-Grid-Projektimplementierungen zur Verfügung gestellt. Der Anwendungsbereich von Anwendungen an Smart Grids wurde in verschiedene Fachbereiche aufgegliedert, um seine Komplexität besser verstehen zu können und um WG 6 zu helfen, die vollständige Übersicht über die Smart-Grid-Markterfordernisse zu behalten. Diese Fachbereiche wurden wie folgt festgelegt: 1) Übertragungsnetzmanagement; 2a) Verteilnetzmanagement; 2b) Mikronetze; 3) Smart Substation Automation (intelligente Stationsautomatisierung); 4) Verteilte Energieressourcen; 5) Moderne (Smart-Grid- und) Smart Metering-Infrastruktur; 6) Smart Home/Gewerbe-/Industrie-/DR-Kundenenergiemanagement; 7) Energiespeicherung; 8) Elektrizitätstransport; 9) Anlagenmanagement; 10) Großmaßstäbliche Erzeugung; 11) Markt.
Die betriebswirtschaftlichen Analysen, die der Definition der generischen Anforderungen an Smart Grids zugrundeliegen, werden zunächst für die einzelnen Fachbereiche durchgeführt und dann zusammengeführt, um die Abhängigkeiten und Wechselwirkungen zwischen den Fachbereichen zu berücksichtigen. IEC 62913 besteht aus den folgenden Teilen: - Teil 1: Anwendung der Anwendungsfallmethodik speziell auf die Festlegung von generischen Anforderungen an Smart Grids nach dem IEC-Systemansatz; - Teil 2: Generische Anforderungen an Smart Grids, der wiederum aus 5 Teilen besteht, die sich auf die Cluster beziehen, die mehrere Fachbereiche umgruppieren und den Anwendungsbereich der Smart Grids in weitere Kategorien unterteilt: - Teil 21: Netzbezogene Fachbereiche (DCT1, DCT2a, DCT2b); - Teil 22: Marktbezogener Fachbereich (DCT11); - Teil 23: Fachbereiche zu den mit dem Netz verbundenen Ressourcen (DCT4, DCT6, DCT7, DCT10); - Teil 24: Fachbereich Elektrizitätstransport (DCT8); - Teil 25: Unterstützungsfunktionsbezogene Fachbereiche (DCT3, DCT5, DCT9). Zuständig ist das DKE/K 901 "System Komitee Smart Energy" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE.

Zuständiges nationales Arbeitsgremium

DKE/K 901 - System Komitee Smart Energy  

Ausgabe 2016-06
Originalsprache Deutsch , Englisch
Preis ab 149,20 €
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